Brunnschweiler, Die Zwischengängerin Belletristik, Gesamtkatalog, Gesellschaft, Neuerscheinungen, Vorschau

3. Auflage jetzt verfügbar

Unter dem Namen Caroline Weldon wurde Susanna Carolina Faesch in den USA bekannt als Kämpferin für die Rechte der Native Americans und als Beraterin und Sekretärin von Sitting Bull. Der europäischen und Schweizer Geschichtsschreibung entging diese Pionierin bisher völlig. «Die Zwischengängerin» ist ein historischbiografischer Roman, der sich – wo immer möglich – an die Quellen hält. Die nicht dokumentierten Zeiten sind in erfundenen, aber zeitlich plausiblen Epi-soden und Begegnungen mit oft historisch fassbaren Personen erzählt. Das Schicksal von Caroline ist eingepasst in die historischen Geschehnisse ihrer Lebenszeit.

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Rezension aus Amerindian Research, Vol. 17, 4(2022), Nr. 66
“In einer Mischung aus Roman und Biografie zeichnet der Autor das Leben der aus der Schweiz stammenden Susanna Carolina Faesch (1844-1921) nach, über die selbst unter dem später benutzten Namen Caroline Weldon wenig bekannt ist. Als Kind emigrierte sie mit ihrer Mutter in die USA und wurde in New York heimisch.
Voller Sympathie und Verständnis für den Widerstandskampf indianischer Stämme gegen das Vordringen der USAmerikaner reiste sie Ende der 1880er Jahre in den Westen der USA, unterstützte den inzwischen in der Reservation lebenden Lakota-Häuptling Sitting Bull als Beraterin und “Sekretärin” und porträtierte ihn auch. Von der weißen Öffentlichkeit diffamiert und im Spannungsfeld der entstehenden Geistertanzbewegung schließlich auch von Sitting Bull mit kritischer Distanz betrachtet, verließ sie schließlich die Reservation.
Der Autor schildert den Lebenslauf der Protagonistin von der Kindheit an bis zu ihrem Tod und konnte auch das Familienarchiv der Familie Faesch für seine Recherchen nutzen. Im vorliegenden Buch schildert er das vielschichtige Charakterbildbild einer Frau, die in selbstloser Weise die Rechte der amerikanischen Ureinwohner vertrat. Dabei werden die Lücken in den gesicherten biografischen Daten mit den zeitgenössischen politischen Ereignissen und in fiktiver Weise mit historischen Personen verknüpft, denen Carolina Faesch/Caroline Weldon tatsächlich hätte begegnet sein können. Angesichts der guten Recherchearbeit des Autors und der überzeugenden Schilderung der Ereignisse ergibt sich für den Leser allerdings mitunter die Frage, welche der biografischen Informationen belegt sind bzw. wo die romanhafte Aufarbeitung beginnt. Das trifft insbesondere dann zu, wenn persönliche Aspekte ihrer zwischenmenschlichen Beziehungen geschildert werden. Dabei ist allerdings hilfreich, dass der Autor in einer Nachbemerkung auflistet, welche Personen er in der romanhaften Aufarbeitung des vorhandenen Stoffs hinzugedichtet hat bzw. welche Begegnungen mit historischen Personen zumindest nicht dokumentarisch belegt sind.
Das Buch ist ein interessantes Zeitgemälde und dürfte auch vor allem jene Leser interessieren, die sich für die Geschichte der Lakota und das Leben des Sitting Bull interessieren.”